Sonnenplatz 4, 97941 Tauberbischofsheim
Im Rahmen der Veranstaltung “Demenz geht uns alle an” wurde das Netzwerk Demenz Main-Tauber gegründet. Ziel des Netzwerks unter der Federführung der Caritas Heilbronn-Hohenlohe ist es, den Austausch aller Akteure, die sich mit Demenz im Main-Tauber-Kreis befassen, zu fördern, Angebot für Menschen mit Demenz abzustimmen und bekannt zu machen und allgemeine über das Thema zu informieren.
Die Veranstaltung im Mehrgenerationenhaus Lauda, die durch die Nachbarschaftshilfe Mittleres Taubertal e.V. organisiert wurde, begann mit einem Vortrag durch Dr. Angela Weiß, die durch ihre eigene Betroffenheit, aber auch durch die jahrlange Leitung der Selbsthilfegruppe für Angehörige von Menschen in Bad Mergentheim aus dem Alltag berichten konnte. Ca. 1,8 Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer Demenz. Der Main-Tauber-Kreis ist bereits jetzt der Landkreis mit den meisten höchstaltrigen Bewohnern/-innen, so dass hier ein Anstieg von Demenz zu verzeichnen ist und die Entwicklung weiter steigend sein wird. „Dabei wird nicht nur das Leben des Menschen mit Demenz auf den Kopf gestellt, sondern auch das der Bezugspersonen“, so Dr. Weiß.
In ihrem Vortrag stellte sie die verschiedenen Demenzformen vor und gab praktische Tipps, wie man dem Menschen mit Demenz im Alltag helfen kann. Hierzu gehört das Mitgehen in die emotionale, nicht immer verständliche Welt des Menschen mit Demenz und dabei als Angehöriger seine eigene Wahrnehmung immer wieder neu zu justieren. „Geduld und Ruhe, aber vor allem auch Humor sind wichtige Eigenschaften, um entspannt miteinander umzugehen“, fasst Dr. Weiß einen wichtigen Ratschlag zusammen.
Im Anschluss wurde das Netzwerk Demenz Main-Tauber unter der Federführung des Caritasverbands Heilbronn-Hohenlohe in Bad Mergentheim www.caritas-heilbronn-hohenlohe.de gegründet. Es geht vor allem darum, die bestehenden Angebote miteinander zu verknüpfen und für Menschen mit Demenz und ihre Angehörige Unklarheiten über Anlaufstellen und Angebote im Landkreis zu beseitigen. Als Ziele des Netzwerks wurde vor allem die Sensibilisierung für das Thema Demenz, die Aufklärung über bestehende Hilfen, die Förderung des Austausches zwischen Betroffenen, haupt- und ehrenamtlich Helfende und die Nutzung von Synergieeffekten zur Fort- und Weiterbildung haupt- und ehrenamtlichen Personals definiert. Lina Krisciuniene, Mitarbeiterin in der Caritas Heilbronn-Hohenlohe wird zukünftig das Netzwerk von Bad Mergentheim aus koordinieren. „Ich freue mich, dass wir heute schon mit vielen Netzwerkpartnern, wie den Nachbarschaftshilfen, den beiden Caritasverbänden, dem Mehrgenerationenhaus sowie der Selbsthilfe gestartet sind. Neue Netzwerkpartner können jederzeit beitreten und sich engagieren.“, so Krisciuniene. In Kürze wird das erste Netzwerktreffen stattfinden.
Das Netzwerk wird aus Mitteln der sozialen Pflegeversicherung und der privaten Pflegeversicherung gefördert.
Bildnachweis: Karin Böhlecke
Gruppenbild TN (von links): Jutta Steinmetz-Thees (Caritas Tauberkreis e.V.), ich, Sonja Spörer (Nachbarschaftshilfe Mittleres Taubertal e.V.), Dr. Angela Weiß (Selbsthilfe Demenz, Referentin), Astrid Auernhammer (Ökumenische Nachbarschaftshilfe Bad Mergentheim), Daniela Hehn, Lina Krisciuniene (Caritas HN-Hohenlohe, Koordinatorin Netzwerk Demenz Main-Tauber)
Die Nachbarschaftshilfe ist ein gemeinnütziger, unabhängiger Verein, um Menschen in Notsituationen des Alltags seelische, leibliche, soziale und hauswirtschaftliche Hilfe geben zu können. Jeder in einer Notsituation kann Hilfe von uns als Verein erhalten, egal ob alt oder jung, Familien, Alleinstehende, Menschen mit Behinderung, Alleinerziehende, kranke oder pflegebedürftige Menschen sowie pflegende Angehörige.